Dienstag, 7. Februar 2012
Die 100 besten Filme – 20. Der Pate
marla s, 20:07h
Jaja, der Film ist großartig. Kaum ein Anderer ist in den vergangenen 4 Jahrzehnten derart hoch und konstant gelobt worden. Lange Zeit hielt er sich auf dem ersten Platz der IMDB und wurde schließlich von „Die Verurteilten“ verdrängt. Zu behaupten, dass der zweite Teil deutlich schwächer ist, grenzt an Ketzerei, ist aber meine Meinung.
Der erste Teil der Trilogie ist jedoch gigantisches Kino, ein Meilenstein in vielerlei Hinsicht. Unglaublich, wie ruhig der Film daherkommt, wie banal uns der Alltag der Corleone-Familie geschildert wird und wie tief greifend er sich dennoch in unseren Köpfen festsetzt. Die Corleones könnten unsere (reichen) Nachbarn sein, allerdings sollte man es sich mit ihnen nicht verscherzen.
Das Drehbuch ist sicher eines der fünf besten aller Zeiten, das gleiche gilt für das Szenenbild und die Einstellungen. Die Musik ist klasse, ebenso die erzählte Geschichte. Schauspielerisch wagte sich der Film auf ein Terrain, das große Hollywoodfilme zu dieser Zeit selten betraten. Zu riskant waren die vielen Szenen, die von sekundenlangem Schweigen getragen werden mussten, zu hoch der Anspruch an die Mimik der Darsteller, die solchen Szenen mit gezieltem Underacting Konsistenz verleihen mussten. Dass die Riege um Duvall, Pacino, Keaton und Brando und nicht zuletzt auch James Caan diese Schwierigkeit mit Bravour meistert und damit den Film über nahezu alles bis dahin Gewesene hinaushebt, kann für Coppola nur erhofft, nicht aber geplant gewesen sein.
Überhaupt, man könnte sich stundenlang in einzelnen Szenen aus dem Film ergehen und die schauspielerischen Leistungen loben: Ich fand es immer großartig, wie Sonny reagiert, als er erkennt, dass seine Schwester vom Ehemann misshandelt wird (schmerzverzerrtes Gesicht, Biss auf die Faust). Pacino ist in jeder Szene ein Genuss, man denke z. B. daran, wie er an Vaters Bett im Krankenhaus wacht oder wie er seiner Frau vorlügt, dass er nichts mit den Morden an den übrigen großen Familien zu tun hat. So ziemlich jede Szene des Films strotzt nur so vor zitierfähigen Textzeilen, wovon vor allem männliche Zeitgenossen nach wie vor gern Gebrauch machen.
Es ist fast ein bisschen schade, dass „Der Pate“ mit Fortsetzungen versehen werden musste (wenngleich der 2. Teil durchaus einige Stärken aufweist). Dennoch haben wir es mit einem absolut berechtigten Kult zu tun, der nebenbei ganz unverschämt Werbung für die Mafia machte und ebenso beiläufig hunderten von mehr oder weniger gelungenen Nachahmern den Weg ebnete, von denen die einschlägigen (Casino, Goodfellas, vielleicht auch Scarface) sicher auch die gelungensten sind.
Der erste Teil der Trilogie ist jedoch gigantisches Kino, ein Meilenstein in vielerlei Hinsicht. Unglaublich, wie ruhig der Film daherkommt, wie banal uns der Alltag der Corleone-Familie geschildert wird und wie tief greifend er sich dennoch in unseren Köpfen festsetzt. Die Corleones könnten unsere (reichen) Nachbarn sein, allerdings sollte man es sich mit ihnen nicht verscherzen.
Das Drehbuch ist sicher eines der fünf besten aller Zeiten, das gleiche gilt für das Szenenbild und die Einstellungen. Die Musik ist klasse, ebenso die erzählte Geschichte. Schauspielerisch wagte sich der Film auf ein Terrain, das große Hollywoodfilme zu dieser Zeit selten betraten. Zu riskant waren die vielen Szenen, die von sekundenlangem Schweigen getragen werden mussten, zu hoch der Anspruch an die Mimik der Darsteller, die solchen Szenen mit gezieltem Underacting Konsistenz verleihen mussten. Dass die Riege um Duvall, Pacino, Keaton und Brando und nicht zuletzt auch James Caan diese Schwierigkeit mit Bravour meistert und damit den Film über nahezu alles bis dahin Gewesene hinaushebt, kann für Coppola nur erhofft, nicht aber geplant gewesen sein.
Überhaupt, man könnte sich stundenlang in einzelnen Szenen aus dem Film ergehen und die schauspielerischen Leistungen loben: Ich fand es immer großartig, wie Sonny reagiert, als er erkennt, dass seine Schwester vom Ehemann misshandelt wird (schmerzverzerrtes Gesicht, Biss auf die Faust). Pacino ist in jeder Szene ein Genuss, man denke z. B. daran, wie er an Vaters Bett im Krankenhaus wacht oder wie er seiner Frau vorlügt, dass er nichts mit den Morden an den übrigen großen Familien zu tun hat. So ziemlich jede Szene des Films strotzt nur so vor zitierfähigen Textzeilen, wovon vor allem männliche Zeitgenossen nach wie vor gern Gebrauch machen.
Es ist fast ein bisschen schade, dass „Der Pate“ mit Fortsetzungen versehen werden musste (wenngleich der 2. Teil durchaus einige Stärken aufweist). Dennoch haben wir es mit einem absolut berechtigten Kult zu tun, der nebenbei ganz unverschämt Werbung für die Mafia machte und ebenso beiläufig hunderten von mehr oder weniger gelungenen Nachahmern den Weg ebnete, von denen die einschlägigen (Casino, Goodfellas, vielleicht auch Scarface) sicher auch die gelungensten sind.
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