Montag, 16. Januar 2012
Die 100 besten Filme - 13. Batman begins
marla s, 18:28h
Als Nolan sich nach Memento und Insomnia daran machte, das ultimative Prequel für die Comicreihe zu schaffen, konnte man nur ahnen, welche Tiefe er den vermeintlich so platten Charakteren geben würde. Jeder Zuschauer, der sich beim Kinobesuch auf die übliche Action und das bekannte Gut-Böse-Schema eingestellt hatte, wurde umgehauen. Unerwartet nah kam uns Batman, unbequem bekannt erschien uns Gotham und entsetzlich verständlich erschienen uns die Bösewichte des Films. Was war nur aus dem simplen Sprechblasen-Comic geworden?
Batman ist im 21. Jahrhundert angekommen und er tat dies im Jahre 2005 noch in einem unaufdringlichen Stil, den wir von den heutigen Nolan-Filmen kaum mehr kennen: Wenngleich wir es zweifellos in erster Linie mit Action zu tun haben, so ist Batman begins deutlich ruhiger und bescheidener als sein Nachfolger oder Inception. Fast schon dezent werden wir eine Stunde lang in die Entstehung der Figur eingeführt, fast schon im Stillen erwächst aus einem verängstigten Kind ein Held. Die dann in Fahrt kommende Action kann sich sehen lassen, aber sie übertönt nie die Selbstzweifel, die Zerrissenheit und die für die Menschen der Hochmoderne so typische Orientierungslosigkeit, die alle Hauptfiguren des Films, die guten wie die bösen, ausstrahlen.
Die Vater-Sohn-Szenen wirken mitunter allerdings sehr kitschig, irgendwie scheint Nolan kein Könner der großen Emotionen zu sein (siehe Inception). Hier wünscht man sich, dass ein Clint Eastwood diese Szenen regiert und dem Zuschauer damit Peinlichkeit erspart hätte. Ein weiterer Schwachpunkt des Films ist sicherlich auch Rachel, die - dargestellt von Katie Holmes - nicht viel mehr Tiefe als die Figuren früherer Batmanverfílmungen auszustrahlen vermag.
Gewohnt sicher und ausstrahlungsstark agieren hingegen Bale, Caine, Freeman und Oldman, nicht zu vergessen auch Liam Neeson, Tom Wilkinson und vor allem Cillian Murphy, die alle drei exzellente Bösewichte abgeben. Natürlich können sie dem Joker im Nachfolger nicht das Wasser reichen, aber sie passen sich sehr gut ein in die Gediegenheit, mit der uns Batman begins Action vermittelt.
Dass dieser Film derart hoch eingestuft werden muss, hat also vor allem mit der Vielzahl großartiger Darstellungen und der Anlage der zugehörigen Charaktere zu tun. Die Figuren erhalten in Batman begins noch deutlich mehr Zeit und Raum für Entfaltungsmöglichkeiten als in The dark Knight. Hinzu kommt die Raffinesse, mit der Nolan dem Comic alles Comichafte aussaugt und Batman modern macht. Auch hierin ist der Film deutlich konsequenter als The dark Knight, der mitunter, auf dem sicheren Fundament, welches das Prequel gelegt hatte, (auf charmante und wenig aufdringliche Weise) zum Comic zurückfindet.
Das tollste am Film aber ist die Nachvollziehbarkeit, welche die Geschichte durch den Mut und die Kreativität der Macher erhalten hat. Tolle Idee und tolle Umsetzung.
Batman ist im 21. Jahrhundert angekommen und er tat dies im Jahre 2005 noch in einem unaufdringlichen Stil, den wir von den heutigen Nolan-Filmen kaum mehr kennen: Wenngleich wir es zweifellos in erster Linie mit Action zu tun haben, so ist Batman begins deutlich ruhiger und bescheidener als sein Nachfolger oder Inception. Fast schon dezent werden wir eine Stunde lang in die Entstehung der Figur eingeführt, fast schon im Stillen erwächst aus einem verängstigten Kind ein Held. Die dann in Fahrt kommende Action kann sich sehen lassen, aber sie übertönt nie die Selbstzweifel, die Zerrissenheit und die für die Menschen der Hochmoderne so typische Orientierungslosigkeit, die alle Hauptfiguren des Films, die guten wie die bösen, ausstrahlen.
Die Vater-Sohn-Szenen wirken mitunter allerdings sehr kitschig, irgendwie scheint Nolan kein Könner der großen Emotionen zu sein (siehe Inception). Hier wünscht man sich, dass ein Clint Eastwood diese Szenen regiert und dem Zuschauer damit Peinlichkeit erspart hätte. Ein weiterer Schwachpunkt des Films ist sicherlich auch Rachel, die - dargestellt von Katie Holmes - nicht viel mehr Tiefe als die Figuren früherer Batmanverfílmungen auszustrahlen vermag.
Gewohnt sicher und ausstrahlungsstark agieren hingegen Bale, Caine, Freeman und Oldman, nicht zu vergessen auch Liam Neeson, Tom Wilkinson und vor allem Cillian Murphy, die alle drei exzellente Bösewichte abgeben. Natürlich können sie dem Joker im Nachfolger nicht das Wasser reichen, aber sie passen sich sehr gut ein in die Gediegenheit, mit der uns Batman begins Action vermittelt.
Dass dieser Film derart hoch eingestuft werden muss, hat also vor allem mit der Vielzahl großartiger Darstellungen und der Anlage der zugehörigen Charaktere zu tun. Die Figuren erhalten in Batman begins noch deutlich mehr Zeit und Raum für Entfaltungsmöglichkeiten als in The dark Knight. Hinzu kommt die Raffinesse, mit der Nolan dem Comic alles Comichafte aussaugt und Batman modern macht. Auch hierin ist der Film deutlich konsequenter als The dark Knight, der mitunter, auf dem sicheren Fundament, welches das Prequel gelegt hatte, (auf charmante und wenig aufdringliche Weise) zum Comic zurückfindet.
Das tollste am Film aber ist die Nachvollziehbarkeit, welche die Geschichte durch den Mut und die Kreativität der Macher erhalten hat. Tolle Idee und tolle Umsetzung.
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